Gründungsvorstand des Vereins
(2018 - 2021)
Ulrich Baer, Marietheres Waschk, Günter Kistner
Vorstand des Forums Spielpädagogik
(seit 27.5.2021)
Christine Budschat, Matthias Klein, Gerhard Knecht
Auszüge aus der Satzung des Vereins "Forum Spielpädagogik e.V."
(Verabschiedet auf der Gründungsversammlung am 6.5.2018 in Köln)
Präambel
Das Forum Spielpädagogik versteht Spielaktivitäten von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen als kulturelle Tätigkeit, mit der ihre kognitiven, physischen, psychischen, sozialen und kreativen Fähigkeiten für die Verwirklichung eines selbstbestimmten und prosozialen Lebens entwickelt, geübt, vertieft und erweitert werden.
Spiel kann zur Verwirklichung gerechter Entwicklungs- und Lebenschancen beitragen und soll besonders in diesem Sinne gefördert werden.
Die Spielpädagogik hat die Aufgabe, Spielaktivitäten als wesentlichen Bestandteil der Sozialisation des Menschen und seiner kulturellen Bildung zu fördern.
Das Forum Spielpädagogik sieht sich als Netzwerk und Förderorganisation für eine humanistische, inklusive Spielpädagogik, die sich an den Ziel- und Wertvorstellungen orientiert, wie sie in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen von 1948 und in der UN-Kinderrechtekonvention von 1989 zum Ausdruck kommen.
Zweck des Vereins ist es, die Spielpädagogik im Sinne der Präambel zu fördern – insbesondere durch folgende Aktivitäten:
(b) Förderung des spielpädagogischen Erfahrungsaustausches und eines praxisorientierten sowie wissenschaftlichen Diskurses mit partizipativ gestalteten Veranstaltungen, Webangeboten und Projekten;
(c) Begriffs- und Aufgabenbestimmung sowie Konzepterarbeitung und -weiterentwicklung für die Spielpädagogik – womit sich der Verein als Partner der Jugendhilfe, Erziehungswissenschaft, Bildungs- und Kulturpolitik versteht;
(d) Unterstützung bei der Veröffentlichung eines Handbuchs der spielpädagogischen Praxis;
(e) Vermittlung von Kontakten für Veröffentlichungen der Mitglieder;
(f) Vermittlung von Kontakten zur Durchführung von spielpädagogischen Bildungsveranstaltungen und Spielprojekten der Mitglieder bei anderen Organisationen;
(g) Vernetzung und Kooperation mit Personen, Organisationen, Einrichtungen, Medien und Verlagen, die zur Präambel dieser Satzung passende Ziele verfolgen.
(g) Vernetzung und Kooperation mit Personen, Organisationen, Einrichtungen, Medien und Verlagen, die zur Präambel dieser Satzung passende Ziele verfolgen.
Mitglied werden?
Die Vorteile einer Mitgliedschaft im Forum Spielpädagogik e.V.:
- Auf regelmäßigen Arbeitstreffen und über die Website können Sie an einem praxisorientierten Erfahrungsaustausch zu allen pädagogischen Themen teilhaben.
- Sie können sich - wenn Sie möchten - kostenlos in unserer ReferentInnendatei auf unserer Website mit Ihren fachlichen Schwerpunkten präsentieren. Siehe hier!
- Wir laden Sie ein, an den geplanten Publikationen des Forums mitzuarbeiten (z.B. beim "Wörterbuch der Spielpädagogik").
- Sie unterstützen durch Ihre Mitgliedschaft die Spielpädagogik im deutschsprachigen Raum und damit das Recht der Menschen auf Spiel als Teil einer umfassenden kulturellen und sozialen Bildung.
Der Mitgliedsbeitrag beträgt pro Jahr (in Euro):
Pro Person 48,- also 4,- im Monat.
Für gemeinnützige Organisationen 120,- also 10,- im Monat.
Für nicht gemeinnützige Organisationen/Firmen 180,- also 15,- im Monat.
Die Gemeinnützigkeit des Forums wurde beantragt und nach der Entscheidung des Finanzamtes kann Ihr Mitgliedsbeitrag steuermindernd angerechnet werden.
Einen Antrag auf Mitgliedschaft schicken wir gerne per Email zu.
Bitte teilen Sie uns Ihr Interesse an einer Mitgliedschaft per Email mit: info@spielpaedagogik.info
Vereinssatzung
des Forums Spielpädagogik e.V.
(Stand:
Gründungsversammlung am 6.5.2018; redaktionelle Korrekturen nach
Finanzamtsprüfung)
Hier als Pdf-Datei herunterladen: Satzung
Interview mit Gründungsmitgliedern des FORUM SPIELPÄDAGOGIK in der Fachzeitschrift "gruppe & spiel", Heft 3/2018:
FORUM SPIELPÄDAGOGIK e.V.
Eine neue Organisation zur Förderung des Spiels: das Forum Spielpädagogik e.V.
Im Sommer haben einige bekannte SpielpädagogInnen einen Verein gegründet, der die Spielpädagogik im deutschsprachigen Raum fördern will. Zu den Gründungsmitgliedern gehören auch die beiden derzeitigen Herausgeber dieser Zeitschrift, Marietheres Waschk und Gerhard Knecht, sowie der frühere Herausgeber und Gründer Ulrich Baer.
Die Redaktion führte Anfang August ein Interview mit einigen Mitgliedern des Forums Spielpädagogik.
gruppe & spiel: Es gibt das Netzwerk Spielpädagogik und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Spielmobile. Warum haben Sie eine weitere Organisation gegründet, die das Spiel fördern will?
Ulrich Baer: Die Spielpädagogik ist als eigenständiger Bereich von Sozialarbeit und Sozialpädagogik ein relativ junges Fachgebiet, erst ungefähr 50 Jahre alt. Derzeit geht die Gründergeneration in Rente, auch Lehrstühle werden inhaltlich anders wieder besetzt und in den Ausbildungsplänen einiger Bundesländer versteckt man Spiel unter anderen, neuen Themenzuschnitten. Hinzu kommt, dass Veränderungen an der Akademie der Kulturellen Bildung (früher Akademie Remscheid) die Wirksamkeit des Fachbereichs und des Netzwerks Spielpädagogik unserem Eindruck nach einschränken.
Gerhard Knecht: Wir brauchen einen neuen Motor, eine bundesweite Initiative für die Spielpädagogik im deutschsprachigen Raum. Wir möchten allen Fachkräften, die spielpädagogisch arbeiten, eine stabile Organisation bieten. Deswegen haben wir einen eingetragenen, gemeinnützigen Verein gegründet.
Marietheres Waschk: Dieses „Forum Spielpädagogik“ setzt sich für die Fortführung des Ausbildungs- und Qualifizierungssystems ein, das mehrere Hundert Fachkräfte an der Akademie Remscheid erfolgreich durchlaufen haben. Dieses Fortbildungskonzept besitzt eine nachhaltige Qualität, die unbedingt erhalten bleiben sollte.
G&SP: Was macht denn diese Qualität aus?
Günther „Kizi“ Kistner: Um als Fachkraft spielpädagogische Methoden wirksam, fantasievoll und nachhaltig einsetzen zu können, muss man über drei Dinge verfügen: Erstens, man muss ein empathisches Gespür für die Gruppe besitzen, zweitens über ein breites Spielerepertoire verfügen und vor allem drittens, mit einer kreativen, spielerischen Einstellung an die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen heran gehen. Das eignet man sich nicht in ein paar Wochenendkursen an. Dazu braucht es eine langfristige Fortbildung mit vielen Praxisphasen und individuellen Spielleitertrainings. Das ist aufwendig und teuer, aber in der beruflichen Praxis dann ungeheuer hilfreich.
Melly Kruse: Das stimmt. Zum Beispiel: Ich arbeite als Tagesmutter und da denkt man, da könnte ja auch ein kurzes Spezialtraining ausreichen. Ich profitiere aber tatsächlich jeden Tag von dieser gründlichen Spielpädagogik-Ausbildung. Ich bin einfach viel kreativer und flexibler als früher.
Christine Budschat: Wenn man einmal die spielerische Herangehensweise im Arbeitsalltag gelernt hat, dann hilft das überall, ob man mit Migranten arbeitet oder ein Ferienlager vorbereitet.
Marietheres Waschk: Im Netzwerk Spielpädagogik hatten sich 'nur' die AbsolventInnen dieser mehrphasigen Fortbildungen informell organisiert. Das Forum ist ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein, in dem sich alle spielpädagogisch interessierten Fachkräfte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz austauschen und zusammen arbeiten können.
Gerhard Knecht: Und das Forum Spielpädagogik bietet auch Wissenschaftlern, Journalisten, regionalen Initiativen und Vereinen eine nachhaltig wirksame Plattform zum Erfahrungsaustausch und zur Förderung von Spielkonzepten, Fort- und Ausbildungen.
G&SP: Was sind Ihre ersten Arbeitsvorhaben?
Marietheres Waschk: Unsere wichtigsten Vorhaben sind der Aufbau einer SpielreferentInnen-Kartei, die online abgerufen werden kann. Dann plant eine Arbeitsgruppe unseres Vereins die Herausgabe eines „Wörterbuchs der Spielpädagogik“. Erste Teile werden wir schon in diesem Herbst auf unserer Website zur Verfügung stellen. Die Webseite wird sowieso der Dreh- und Angelpunkt unserer Initiativen sein.
Ulrich Baer: Wir haben noch eine der inzwischen sehr beliebten .info Adressen erwischt!*
Gerhard Knecht: Nachdem mit der Vereinseintragung und Beantragung der Gemeinnützigkeit die wichtigsten bürokratischen Hürden genommen sind, steht jetzt vor allem die Kooperation mit anderen Bildungsorganisationen auf dem Programm.
G&SP: Zum Beispiel?
Gerhard Knecht: Natürlich mit der BAG Spielmobile, die ja vor allem das Spiel im öffentlichen Raum fördert. Wir streben mittelfristig auch die Kooperation mit Hochschulen an und – da wir Spielpädagogik als Teil der Kulturellen und der Politischen Bildung und der Sozialarbeit betrachten – wollen wir uns auch mit Organisationen aus diesen Bereichen vernetzen.
G&SP: Und wie wird sich das Verhältnis des Forums Spielpädagogik zur Akademie der Kulturellen Bildung gestalten?
Ulrich Baer: Wir wollen alles zum Erhalt des bewährten, guten Qualifizierungsangebots tun.
G&SP: Diese Zeitschrift wird auch gerne mit dem Forum Spielpädagogik kooperieren. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und danken für das Gespräch.